Operation „Glotaic“ – CIA hatte Zugriff auf deutsche Telekommunikation

Zwischen den Jahren 2004 und 2006 hatte der US-Auslandsgeheimdienst CIA offensichtlich mit Unterstützung des Bundesnachrichtendienstes (BND) nach einem Printbericht des Spiegels ungefilterten Zugriff auf Telekommunikationsdaten in Deutschland. Die unter dem Namen „Glotaic“ laufende Geheimopertaion der Geheimdienste überwachte demnach den Telefon- und Faxverkehr des US-Anbieters MCI an dessen Standort in Hilden (NRW) und sendete dort abgehörte Audio-Gespräche direkt und ungefiltert in die USA. Hiervon waren durch eine Panne auch Strecken von „massiv deutschen Verkehren“ betroffen. Dies geht laut dem Bericht aus einem vertraulichen Papier des BND sowie interner BND-Email-Kommunikation hervor. Brisanz erlangt das Thema dadurch, dass BND-Mitarbeiter bisher im NSA-Untersuchungsausschuss stets angegeben hatten, dass alle Gespräche vom BND gefiltert und geprüft worden seien. Hierbei wurde die Operation stets mit „Glo“ abgekürzt, da der vollständige Name nicht ausgesprochen werden durfte.

Nach Ende der Operation warnte der BND intern vor einem „politischen Skandal“, sollte das Vorgehen publik werden. Rückblickend wurden „schwerwiegende Risiken“ erkannt, da eine solche Praxis nur durch eine dem G-10-Gesetz entsprechende Anordnung zur Einschränkung des Fernmeldegeheimnisses möglich gewesen wäre. Diese lag jedoch nicht vor.